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Bauhaus - Massenproduktion, aber ästhetisch

Das Staatliche Bauhaus, allgemein bekannt als Bauhaus, war eine deutsche Kunstschule, die von 1919 bis 1933 in Betrieb war und berühmt wurde für ihren Designansatz, das Prinzip der Massenproduktion mit individueller künstlerischer Vision zu vereinen. Ästhetik meets Alltagsfunktionalität.

Das Bauhaus wurde vom Architekten Walter Gropius in Weimar gegründet. Es basierte auf der Idee, ein Gesamtkunstwerk zu schaffen ("umfassendes Kunstwerk"), in dem schließlich alle Künste zusammengeführt würden. Der Bauhausstil wurde später zu einer der einflussreichsten Strömungen des modernen Designs, der modernistischen Architektur sowie der Kunst-, Design- und Architekturausbildung.

Die Bauhaus-Bewegung hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die nachfolgenden Entwicklungen in Kunst, Architektur, Grafikdesign, Innenarchitektur, Industriedesign und Typografie. Zu den Mitarbeitern des Bauhauses gehörten an verschiedenen Stellen prominente Künstler wie Paul Klee, Wassily Kandinsky und László Moholy-Nagy.

Bauhaus - Neubau-Massenproduktion aber ästhetisch Foto von Polina Zimmerman von Pexels

Design-Stil des Bauhaus

Der Bauhausstil tendiert zu einfachen geometrischen Formen wie Rechtecken und Kugeln ohne aufwendige Verzierungen. Gebäude, Möbel und Schriften weisen häufig abgerundete Ecken und manchmal abgerundete Wände auf. Andere Gebäude zeichnen sich durch rechteckige Merkmale aus, zum Beispiel hervorstehende Balkone mit flachen, klobigen Geländern zur Straße und langen Fensterbänken. Möbel verwenden häufig verchromte Metallrohre, die sich an Ecken krümmen.

Der Bauhausstil tendiert zu einfachen geometrischen Formen Foto von Polina Zimmerman von Pexels

Bauhaus und deutsche Moderne

Nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg und der Gründung der Weimarer Republik ermöglichte ein erneuerter liberaler Geist einen Aufschwung radikaler Experimente in allen Künsten, die vom alten Regime unterdrückt worden waren. Viele Deutsche linker Ansichten wurden von den kulturellen Experimenten nach der russischen Revolution beeinflusst, wie dem Konstruktivismus.

Solche Einflüsse können überbewertet werden: Gropius teilte diese radikalen Ansichten nicht und sagte, das Bauhaus sei völlig unpolitisch. Ebenso wichtig war der Einfluss des englischen Designers William Morris (1834-1896) aus dem 19.Jahrhundert, der argumentiert hatte, dass Kunst den Bedürfnissen der Gesellschaft entsprechen sollte und dass es keinen Unterschied zwischen Form und Funktion geben sollte. So zeichnete sich der Bauhausstil, auch Internationaler Stil genannt, durch das Fehlen von Ornamenten und durch die Harmonie zwischen der Funktion eines Objekts oder Gebäudes und seiner Gestaltung aus.

Konstruktivismus oder Form gleich Funktion? Photo by Hisashi Oshite on Unsplash

Einfluss der Moderne auf das Bauhaus

Der wichtigste Einfluss auf das Bauhaus war jedoch die Moderne, eine Kulturbewegung, deren Ursprünge bereits in den 1880er Jahren lagen und die sich in Deutschland trotz des vorherrschenden Konservatismus bereits vor dem Weltkrieg bemerkbar gemacht hatte. Die Designinnovationen, die gemeinhin mit Gropius und dem Bauhaus in Verbindung gebracht werden — die radikal vereinfachten Formen, die Rationalität und Funktionalität sowie die Idee, dass Massenproduktion mit dem individuellen künstlerischen Geist vereinbar sei — wurden bereits vor der Gründung des Bauhauses teilweise in Deutschland entwickelt.

Der Deutsche Werkbund wurde 1907 von Hermann Muthesius gegründet, um die neuen Potenziale der Massenproduktion zu nutzen und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gegenüber England zu erhalten. In den ersten sieben Jahren galt der Werkbund in Deutschland als maßgebliches Gremium für Designfragen und wurde in anderen Ländern kopiert. Viele grundlegende Fragen des Handwerks versus Massenproduktion, des Verhältnisses von Nützlichkeit und Schönheit, des praktischen Zwecks formaler Schönheit in einem alltäglichen Objekt und der Frage, ob eine einzige richtige Form existieren könnte oder nicht, wurden unter seinen 1.870 Mitgliedern (bis 1914) diskutiert.

Vom Expressionismus zur neuen Sachlichkeit Photo by Marina Reich on Unsplash

Neues Bauen

Die deutsche architektonische Moderne war als Neues Bauen bekannt. Ab Juni 1907 integrierte Peter Behrens in seiner wegweisenden Industriedesignarbeit für das deutsche Elektrounternehmen AEG erfolgreich Kunst und Massenproduktion in großem Maßstab. Er entwarf Konsumgüter, standardisierte Teile, entwarf klare Designs für die Grafiken des Unternehmens, entwickelte eine einheitliche Corporate Identity, baute das modernistische Wahrzeichen der AEG-Turbinenfabrik und nutzte neu entwickelte Materialien wie gegossenen Beton und Sichtstahl. Behrens war Gründungsmitglied des Werkbundes, und sowohl Walter Gropius als auch Adolf Meyer arbeiteten in dieser Zeit für ihn.

Das Bauhaus wurde in einer Zeit gegründet, in der sich der deutsche Zeitgeist vom emotionalen Expressionismus zur sachlichen Neuen Sachlichkeit gewendet hatte. Eine ganze Gruppe von Architekten, darunter Erich Mendelsohn, Bruno Taut und Hans Poelzig, wandte sich vom phantasievollen Experimentieren ab und wandte sich dem rationalen, funktionalen, manchmal standardisierten Bauen zu.

Bauhaus-Architektur in Marseille Photo by Yana Marudova on Unsplash

Modernistisches Design für die Weimarer "Mindestwohnung"

Über das Bauhaus hinaus reagierten viele andere bedeutende deutschsprachige Architekten in den 1920er Jahren auf die gleichen ästhetischen Fragen und materiellen Möglichkeiten wie die Schule. Sie reagierten auch auf das in der neuen Weimarer Verfassung festgeschriebene Versprechen einer "Mindestwohnung".

Ernst May, Bruno Taut und Martin Wagner bauten unter anderem große Wohnblöcke in Frankfurt und Berlin. Die Akzeptanz des modernistischen Designs im Alltag war Gegenstand von Werbekampagnen, gut besuchten öffentlichen Ausstellungen wie der Weißenhofsiedlung, Filmen und manchmal heftigen öffentlichen Debatten.